Willst du glücklich sein im Leben,
trage bei zu andrer Glück.
Denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eigne Herz zurück.
-Johann Wolfgang von Goethe-
An dieses Gedicht musste ich gerade denken. Es wurde zu meiner Grundschulzeit regelmäßig in Poesiealben geschrieben. Und so alt, wie es ist, so wahr ist es noch immer.
Hast du heute schon jemanden glücklich gemacht?
Und dich damit ganz nebenbei auch?
Wir werden glücklicher, wenn wir andere glücklich machen. Das haben auch Psychologen der Iowa State University bestätigt. Douglas Gentile und Kollegen ließen Teilnehmer einer Studie zwölf Minuten in einem Gebäude herumspazieren und über ihre Mitmenschen nachdenken. Die Gruppe, die dabei ihren Mitmenschen Glück wünschte, hatte hinterher messbar bessere Laune als vorher. Dem gegenüber sank bei den Teilnehmern, die dabei überlegen sollten, worin sie anderen überlegen sind, das Wohlbefinden.
Menschlichkeit, Freundlichkeit und Zugewandtheit mindert Ängste bzw. Unsicherheiten und stärkt unser Wohlbefinden und die Gefühle der sozialen Verbindung. Das wiederum trägt zu höherem Wohlbefinden und Glücksempfinden bei. Wenn wir uns dagegen in Konkurrenzdenken verlieren, mindert dies unser Wohlbefinden und erhöht unseren Stress. Auch Ängste und Depressionen werden damit in Verbindung gebracht. Und Hand aufs Herz – das kann ja niemand wollen.
So einfach kann Selbstfürsorge sein und das auch noch verbunden damit, anderen etwas Gutes zu tun und positiv zu denken. Diese selbstverstärkenden Erlebnisse und Verhaltensweisen tragen dazu bei, unser Wohlbefinden zu steigern. Also, los geht’s!
Die kleinen Alltags-Glücksmomente können wir suchen, initiieren und uns bewusst machen, um unser subjektives Wohlbefinden zu steigern, zufriedener und glücklicher zu sein. Auch unter Mund-Nase-Masken kann man lächeln. Und auf Entfernung ohne Maske geht das ebenso prima wie bei nahen Kontakten mit unseren Lieben. Glückliche Menschen haben häufiger positive Emotionen. Und wenn du freundlich und fröhlich in die Welt blickst, kommt das auch häufiger zurück. Das wiederum hebt deine Laune, du blickst freundlicher in die Welt, und … - wenn das mal keine schöne Glücks-Spirale ist.
Den Blick auf das Positive kannst du auch aktiv fördern, indem du jeden Abend drei Dinge überlegst und dir notierst, die heute gut waren.
Lebenszufriedenheit ist oft auch ein Soll-Ist-Vergleich. Lebe ich so, wie ich es mir eigentlich vorstelle? Vielleicht nicht jeden Tag, aber im Allgemeinen? Wenn diese Bilanz unglücklich ausfällt und unglücklich macht, gilt es, die eigene Situation zu verändern - vielleicht nicht von einem Tag auf den anderen, aber im Allgemeinen. Oder es geht darum, die Dinge im Leben, die (noch) nicht verändert werden können (wollen, sollen…), anders zu sehen und anders zu bewerten. Verändern, was du verändern kannst. Annehmen, was du nicht verändern kannst.
Wir haben unser Lebensglück oft viel mehr selbst in der Hand, als wir denken. Und dass Geld (allein) nicht glücklich macht, sollte sich mittlerweile auch herumgesprochen haben. Es geht um innere Einstellungen, um die Art, wie wir denken, wie wir unser Leben und die Welt sehen, und wem oder was wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Und das kannst du jeden Tag verändern und bewusst steuern. Dafür braucht es nicht viel mehr als Achtsamkeit, ein bisschen Übung und Selbstfürsorge.
Ich wünsche dir viel Spaß, Erfolg und Glück dabei!
Deine Sonja