Bild: aleksandra mazur I unsplash
Bei meinem Seminar gestern haben wir zwei Anliegen mit Aufstellungen mit Repräsentanten betrachtet. Einige Teilnehmer hatten bereits Erfahrungen mit Aufstellungen, für andere war es neu. Spätestens nach den Aufstellungen höre ich immer wieder: „Ich konnte mir nicht vorstellen, wie oder dass das funktioniert, und dass ich stellvertretend etwas wahrnehme in einer Aufstellung. Aber jetzt weiß ich, dass es funktioniert, auch wenn ich es nicht erklären kann.“ Aufstellungen lassen sich oft leichter erleben als erklären.
Wir alle verfügen über die Fähigkeit zur „repräsentierenden Wahrnehmung“, durch die wir in Aufstellungen körperliche Empfindungen, Gefühle oder Gedanken haben. Jeder kann das. Einfach so und ohne Vorkenntnisse oder Übung. Die meisten von uns wissen nur nicht, dass sie diese Fähigkeit haben, weil sie sie noch nicht in einer Aufstellung genutzt haben.
Ich arbeite gern mit „verdeckten“ Aufstellungen. Dabei wird das Thema der Aufstellung bzw. das Anliegen nicht benannt oder erklärt. Wir stellen dann bspw. D, T und IW auf, ohne dass die Teilnehmer bei der Aufstellung wissen, wofür diese Abkürzungen stehen. Die Wahrnehmungen funktionieren trotzdem; die Aufstellung ist trotzdem hilfreich und erkenntnisreich. Niemand ist versucht, etwas eigenes hineinzuinterpretieren. Und die Klient*innen müssen persönliche Themen nicht mit anderen Teilnehmern teilen.
Gestern haben wir ein Anliegen betrachtet, bei dem es um eine berufliche Entscheidung ging. Die Möglichkeiten und Bezüge zum aktuellen und neuen Job wurden aufgestellt, verschiedene mögliche Wohnorte und Menschen aus dem Umfeld, die von Entscheidungen betroffen wären.
Das zweite Anliegen betraf eine Familie, in der aus verschiedenen Gründen Kontakte unter Geschwistern belastet waren. Wir haben geschaut, was es braucht, um wieder in einen guten Kontakt kommen zu können.
Aufstellungen können helfen, wenn wir uns mit Themen im Kreis drehen, wenn Überlegungen und Abwägungen nicht zur gewünschten Lösung führen.
In Aufstellungen können Möglichkeiten ausprobiert werden im Sinne von Probehandlungen:
In Aufstellungen können Elemente sprechen, mit denen „im wahren Leben“ kein unmittelbares Gespräch (mehr) möglich ist. Wir können Kunden befragen, was sie von einer unternehmerischen Veränderung halten. Wir können Eigenschaften und Fähigkeiten fragen, wie sie gut bzw. besser für uns da sein und uns stärken können und wir können dies spüren. Wir können uns mit Entscheidungsoptionen, zwischen denen wir hin- und hergerissen sind, austauschen und auch schauen, welche vielleicht noch übersehenen Kompromisse es geben kann oder warum uns eine Entscheidung so schwer fällt. Wir können in den Austausch mit anderen Menschen gehen auf eine Weise, die wir vielleicht „im wahren Leben“ so direkt nicht umsetzen würden, Fragen stellen, Vorgehensweisen prüfen; bspw. mit Vorgesetzten oder mit Menschen, mit denen wir Konflikte haben, oder sogar Menschen, die bereits verstorben sind.
Ich selbst haben viele Themen, die mich beschäftigen, mit Aufstellungen betrachtet, gelöst, und mich damit weiter entwickelt. Familienthemen; berufliche Themen; von Dingen, die mich hemmen und behindern; stärken von Ressourcen; Entscheidungen, die mir schwerfallen.
Aufstellungen können im Einzelcoaching genutzt werden, dann arbeiten wir mit Gegenständen, die symbolisch für die Elemente stehen, die mit dem Anliegen verbunden sind. Oder wir arbeiten in einer Gruppe mit Menschen, die als Repräsentanten bzw. Stellvertreter die Position der Elemente einnehmen.
Wenn ihr Fragen zu Aufstellungen habt oder es selbst einmal ausprobieren möchtet, nehmt gern Kontakt auf. Ich finde die Arbeit sehr bereichernd und möchte Aufstellungen in meinem Leben nicht mehr missen.
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