Heute vor drei Jahren war ein besonderer Tag. Aufregend war es. Verantwortung zog bei mir ein. Und viel Freude. Warum?
Meine Hündin Fine ist nun seit drei Jahren bei mir. Es war zwar nicht optisch Liebe auf den ersten Blick, aber ich habe geahnt und es hat sich bestätigt, dass sie eine unglaublich nette und freundliche Fellnase ist.
Ich hatte einige Wochen auf den Seiten verschiedener Tierheime gestöbert. Und dann war sie da: ein netter Text, ein paar Fotos – mit einem fast bis auf die Haut geschorener Hund, der aus einer vernachlässigten Massen-Hunde-Haltung beschlagnahmt und verfilzt vorgefunden worden war. Trächtig. Dann bekam sie Welpen, wurde von Tierheimmitarbeitern und einer tollen Pflegemama betreut, und nachdem die Welpen größer wurden, wurde ein neues Zuhause für die Kleinen und eben auch für die Hundemama gesucht.
Und so zog Fine bei mir ein. Die ersten Wochen waren zwar auch anstrengend, es gab doch viel zu lernen und nicht alles lief problemlos rund, aber es war vor allem spannend, schön und bereichernd. Und das ist es bis heute. Hunde bereichern unser Leben.
Fine ist ein „Kuschel-Tier“. Sie ist eine Schmusebacke, mag es gekrault zu werden, und verbringt ab und an auch Coachings bei den Klienten auf dem Schoß. Und beim Streicheln von Hunden wird von Mensch und Hund das Hormon Oxytocin produziert, das die Stresshormone senkt und Glückshormone fördert.
Insbesondere in den ersten Tagen und Wochen habe ich mich regelmäßig dabei ertappt, dass ich einfach nur glücklich diese kleine Fellnase angeschaut habe. Ich hätte ihr stundenlang einfach nur zuschauen können. Für mich hat der Anblick eines schlafenden Hundes etwas unglaublich beruhigendes. Und ein Lächeln im Gesicht, ein ruhigerer Atem, all das wirkt entspannend und entstressend. Und auch Studien belegen, dass die reine Anwesenheit eines Haustiers beruhigend wirkt, den Blutdruck und die Herzfrequenz senkt.
Kaum zu glauben war für mich auch, mit wie vielen Menschen ich dank Hund ins Gespräch kam. Ob ich wollte oder nicht. Ein neuer Hund war im Viertel und wurde von fast allen bestehenden Hundehaltern begrüßt. Und davon gab es mehr, als mir vorher je aufgefallen waren. Und da Fine als kleine, hellgelockte Hündin mit dunklen Kulleraugen auch aussieht, als würde ihr gerade noch der Knopf im Ohr fehlen, werde ich auch erstaunlich oft einfach so auf sie angesprochen („die ist aber süß“). Besonders in Erinnerung geblieben ist mir auch eine asiatische Touristin, die mich mit gebrochenem Englisch an einer Ampel ansprach. Ich vermutete, sie würde den Weg wissen wollen, bis ich schließlich verstand, dass sie von „Knut“ alias Fine ganz entzückt war
Hundetraining fördert zudem die Konzentrationsfähigkeit, Geduld und Achtsamkeit. Wenn ich Fine etwas beibringe, dann bin ich „im Hier und Jetzt“. Und da nicht immer alles gleich klappt, ist oft auch meine Geduld gefordert und ein konzentriertes Abschätzen der nächsten Trainingsschritte.
Für Menschen in schwierigen Lebenssituationen kommt noch hinzu, dass ein Hund das Gefühl verstärkt, gebraucht zu werden, Einsamkeit wird entgegengewirkt. Der Tagesablauf wird strukturiert; um die Bedürfnisse des Hundes zu erfüllen, ist Aktivität gefordert. Und Hunde haben immer „ein offenes Ohr“. Sie hören sich alle Sorgen und Nöte an, dies hilft beispielsweise auch Kindern.
Neben all der Entspannung zieht mit einem Hund so oder so aber natürlich auch Bewegung ein. Ein Hund muss raus. Im Sommer wie im Winter. Morgens wie abends. Bei Regen, Sonne, Schnee. Und damit eben auch zu Zeiten, in denen man gern auf der Couch bleibt, wenn man nicht unbedingt raus muss. Aber Bewegung tut gut. Schon 15 Minuten Bewegung am Tag senken die Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und tun auch unserer Psyche, dem Immunsystem und dem Wohlbefinden gut. Wer sich regelmäßig bewegt, lebt länger und gesünder.
In diesem Sinne beende ich den Blogartikel und mache mich auf mit Fine zum Rhein. Und vielleicht gibt es danach zur Feier des Tages noch einen extra Kauknochen :) Und sollte bei dir kein Hund, keine Katze oder anderes Haustier leben (können) – die Tierheime suchen regelmäßig Gassigänger oder Kleintierstreichler. Damit kann man den Tieren und sich selbst etwas Gutes tun.