Strukturierte Vielfalt in der Aufstellungsarbeit. Oder Vielfalt in Strukturaufstellungen. Wie Familien, Teams, Ziele oder Entscheidungen aufgestellt werden können.
Der vielleicht bekannteste „Klassiker“ bei Aufstellungen sind Familienaufstellungen. Davon haben viele schon einmal gehört. Die Arbeitsweisen der Menschen, die Aufstellungen anleiten, sind vielzählig. Die Welt der Aufstellungsarbeit ist sehr vielfältig, die Einsatzmöglichkeiten sind zahlreich. Mit den Systemischen Strukturaufstellungen haben Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd über 80 verschiedene Aufstellungsformen entwickelt und dokumentiert.
In meinen Coachings nutze ich Aufstellungen häufig, wenn Klienten ein Problem haben, das sie kaum lösen können. Auch ein schwer erreichbares Ziel oder eine angestrebte Verhaltensänderung kann zielführend aufgestellt werden. Wenn bspw. nach einem Burnout die eigene Leistungsfähigkeit wieder hergestellt ist, Klienten aber nicht das Gefühl haben, wieder in Balance zu sein. Wenn permanent eine leise Stimme im Hinterkopf warnt, bloß nicht zu viel zu tun. Aber sie sich andererseits auch nicht selbst unnötig bremsen möchten. Worüber man früher nicht nachgedacht hat, ist nun dauerpräsent: Wann überfordere ich mich wieder? Wann schone ich mich unnötig? Wie kann ich in Balance kommen und bleiben?
A oder B, ja oder nein, dies oder das. In einem meiner eigenen Coachings vor ein paar Jahren ging es um die vermeintliche Frage: Ziehe ich in eine andere Stadt oder bleibe ich hier? Es folge eine Entscheidungsaufstellung. Ich bin geblieben. Wobei dies nicht die einzige Erkenntnis der Aufstellung war, die mir insgesamt viel Klarheit gebracht hat. Denn hinter A oder B steckt manchmal mehr als „nur“ dies oder das.
Wir alle sind Teil verschiedener Systeme, in denen wir uns täglich bewegen. Wir sind Teil unserer Familien, unserer Freundeskreise, unseres Teams, unseres Unternehmens. Gibt es hier Probleme, werden diese in Familien- oder Organisationsaufstellungen oft greifbarer und Lösungen leichter. Dies hat mit einem Blick von außen zu tun, den man auf „aufgestellte Systeme“ werfen kann. Nach meiner Erfahrung bekommt man zudem vergleichbar schnell ein besseres Gefühl für die Strukturen. Die verschiedenen Positionen werden greifbar und Zusammenhänge deutlich. Auch mögliche Veränderungen können quasi probeweise ausprobiert werden.
Coaching ist vielfältig. All diesen Anliegen kann man mit verschiedenen Ansätzen begegnen. Auch ich arbeite nicht immer mit Aufstellungen. Es muss passen. Zum Anliegen meiner Klienten, zum Coaching-Prozess. Meine Erfahrung ist aber, dass Aufstellungen in der Regel schnell und nachhaltig wirken mit oft bleibenden Erkenntnissen.